Du erfährst bei uns alles über die Aufgaben einer Wohnbereichsleitung, die Voraussetzungen für eine Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung, den Ablauf und die Dauer einer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung sowie die Kosten, die für eine Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung gewöhnlich anfallen.
Verschaffe dir einen Überblick über das Gehalt einer Wohnbereichsleitung und informiere dich über die jeweiligen Fördermöglichkeiten und Zuschüsse, die man für eine Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung in Anspruch nehmen kann.
Aufgaben
Welche Aufgaben übernimmt eine Wohnbereichsleitung?
Die Wohnbereichsleitung ist insbesondere für die Steuerung der Pflege- und Betreuungsprozesse eines Wohnbereichs zuständig und übernimmt dort die Personalführung. Sie steht dabei im ständigen Austausch mit der Pflegedienstleitung. Zugleich ist sie direkter Ansprechpartner:in für nachgeordnete Fachkräfte und Hilfskräfte.
Wir haben die grundsätzlichen Kommunikationsebenen und Leitungsbereiche einer Wohnbereichsleitung (WBL) in dieser Grafik dargestellt:
Die Aufgaben einer Wohnbereichsleitung sind meistens folgende:
- Steuerung der Pflege- und Betreuungsprozesse eines Wohnbereichs, z. B. Pflegeanamnese, Pflegeplanung
- Gewährleistung und Verbesserung der sozial- und gesundheitsbezogenen Kernleistungsprozesse des Wohnbereichs, z. B. Hilfsmittelversorgung, Pflegevisiten
- Personalführung im Wohnbereich, z. B. Teambesprechungen
- Kommunikationsführung und Konfliktmanagement im Team
- Überwachung und Optimierung der Qualitätsstandards im Wohnbereich
- Ansprechpartner:in für u. a. Mitarbeitende, Pflegebedürftige, Angehörige, Ärzte, MDK
- Berücksichtigung rechtlicher Vorgaben (u. a. Heimrecht, Sozialrecht, Gesundheitsschutz, Arbeitsrecht)
- Unterstützung der Pflegedienstleitung bei wirtschaftlichen Entscheidungen, im Qualitätsmanagement, Personalmanagement und Marketing
Besteht ein Unterschied zwischen einer Wohnbereichsleitung und einer verantwortlichen Pflegefachkraft?
Der Bezeichnung „verantwortliche Pflegefachkraft“ stammt aus § 71 Abs. 3 SGB XI und kann als Oberbegriff verstanden werden. Darunter können je nach Einrichtungskonzept zum Beispiel die Gruppenleitung oder die Wohnbereichsleitung fallen. Teilweise werde diese Positionen auch als „nachgeordnete Leitungskräfte“ bezeichnet.
Wer auf der Suche nach einer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung ist, kann daher beide Begriffe nutzen.
Voraussetzungen
Welche Zulassungsvoraussetzungen müssen für eine WBL Weiterbildung erfüllt sein?
An einer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung kann teilnehmen, wer eine der folgenden Ausbildungen abgeschlossen hat:
- Pflegefachfrau und Pflegefachmann
- Altenpfleger:in
- Gesundheits- und Krankenpfleger:in
- Krankenschwester und Krankenpfleger
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:in
- Kinderkrankenschwester und Kinderkrankenpfleger
- Heilerziehungspfleger:in
- Heilerzieher:in
Es ist vorteilhaft, wenn vor Beginn der Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung mindestens ein Jahr praktische Berufserfahrung im Ausbildungsberuf gesammelt wurde.
Wie wird man Wohnbereichsleitung?
1
Ausbildung
2
Berufserfahrung
3
Weiterbildung
Ausgebildete Pflegefachkräfte können nach einer Weiterbildungsmaßnahme zur Wohnbereichsleitung bzw. verantwortlichen Pflegefachkraft die entsprechende Position in einer Pflegeeinrichtung übernehmen. Es ist zusätzlich erforderlich, dass die Pflegefachkraft mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in ihrem Ausbildungsberuf vorweisen kann. Die abgeschlossene Berufsausbildung, die Weiterbildungsmaßnahme zur Wohnbereichsleitung bzw. verantwortlichen Pflegefachkraft und die Berufserfahrung sind die drei Grundsteine für die fachliche Eignung zur Wohnbereichsleitung.
Zu beachten ist, dass keine persönlichen Ausschlussgründe in der Person der Pflegefachkraft vorliegen dürfen, wie z. B. erhebliche Vorstrafen. Eine Pflegefachkraft, die die fachliche und persönliche Eignung mitbringt, kann anerkannt als Wohnbereichsleitung bzw. verantwortliche Pflegefachkraft tätig sein.
Darf eine Wohnbereichsleitung auch als Pflegedienstleitung arbeiten?
Das hängt von den Vorgaben in den Qualitäts- und Personalverordnungen des jeweiligen Bundeslandes ab. Mehrere Bundesländer bejahen die fachliche Eignung einer Pflegedienstleitung, wenn sie die Voraussetzungen des § 71 Abs. 3 SGB zur Anerkennung als verantwortliche Pflegefachkraft erfüllt (Ausbildung zur Pflegefachkraft + 460 Stunden Weiterbildungsmaßnahme + zwei Jahre Berufserfahrung im Ausbildungsberuf). Somit kann eine Wohnbereichsleitung bzw. verantwortliche Pflegefachkraft häufig auch als Pflegedienstleitung arbeiten.
Bei Ausfall der Pflegedienstleitung hat eine Pflegeeinrichtung eine geeignete Vertretung vorzuhalten. Die stellvertretende Pflegedienstleitung kann in kleineren oder ambulanten Pflegeeinheiten grundsätzlich eine Wohnbereichsleitung übernehmen.
Ablauf und Dauer
Wie sieht der Ablauf einer WBL Weiterbildung aus?
Im Rahmen der Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung werden die erforderlichen Kompetenzen in den Bereichen soziale Führungsverantwortung, Kommunikation, Ökonomie, Organisation, Recht und Pflegewissenschaft vermittelt.
Die Weiterbildungsmaßnahme kann dabei in Vollzeit, Teilzeit oder als berufsbegleitender Fernlehrgang erfolgen. In der Regel sind einzelne Prüfungen bzw. Klausuren zu absolvieren.
So funktioniert die CURASTEP-Lernplattform:
Es gibt keine bundesweit einheitlichen Vorgaben für eine Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung. Jedes Bundesland, das spezielle Anforderungen an die Weiterbildung stellt, legt diese in seinen Qualitäts- und Personalverordnungen oder Weiterbildungsverordnungen fest. Der Ablauf kann daher in jedem Bundesland und bei jedem Weiterbildungsanbieter unterschiedlich vorgegeben sein. Das gilt übrigens auch für die vorgeschriebenen Inhalte und den Stundenumfang der Weiterbildung.
Wie lange dauert eine WBL Weiterbildung?
Die Weiterbildungsmaßnahme zur Wohnbereichsleitung sollte die Mindeststundenzahl von 460 Stunden nicht unterschreiten. Es handelt sich dabei um die gesetzliche Vorgabe aus § 71 Abs. 3 SGB XI für die Anerkennung als verantwortliche Pflegefachkraft.
Weiterbildungen zur Wohnbereichsleitung nehmen durchschnittlich zwischen sechs und zwölf Monaten Zeit in Anspruch. Vollzeitkurse können grundsätzlich früher abgeschlossen werden als Teilzeitmodelle und berufsbegleitende Fernlehrgänge. Dafür liegt der Vorteil bei Weiterbildungen neben dem Beruf darin, dass auf kein Gehalt verzichtet werden muss.
Dauer einer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung bei CURASTEP:
- 9 Monate Lern- und Prüfungsphase (online & ortsunabhängig)
- keine Projektarbeit
- kein Abschlusskolloquium
Welche Qualifikationen werden einer Wohnbereichsleitung durch die Weiterbildung vermittelt?
Eine Wohnbereichsleitung benötigt das fachliche Wissen zur Organisation und Leitung eines Wohnbereichs einer Pflegeeinrichtung. Es muss sich am aktuellen Stand der Pflegewissenschaft ausrichten, damit sie es situationsgerecht in der täglichen Praxis anwenden kann. Die Wohnbereichsleitung soll durch die Weiterbildung befähigt werden, die Lebens- und Arbeitsbereiche der Bewohner:innen und Mitarbeitenden positiv zu gestalten. Mit den Führungsaufgaben verbundene Herausforderungen muss eine Wohnbereichsleitung bewältigen können. Dies erfordert ein kritisches Bewusstsein für die Verknüpfungen zwischen ihrer Leitungstätigkeit und den gesellschaftlichen und ökonomischen Einflüssen. Diese Faktoren muss eine Wohnbereichsleitung, ggf. in Abstimmung mit der Pflegedienstleitung, fortlaufend berücksichtigen.
Kosten
Wie hoch sind die Kosten einer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung?
Die Kosten einer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung liegen häufig zwischen 1.500 Euro und 4.000 Euro. Sie hängen von der Art und dem Umfang der Weiterbildungsmaßnahme ab und können deshalb je nach Weiterbildungsanbieter sehr unterschiedlich sein.
Kosten einer Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung bei CURASTEP:
Gehalt
Was kann eine Wohnbereichsleitung verdienen?
Das Gehalt einer Wohnbereichsleitung liegt zwischen 45.000 Euro und 55.000 Euro brutto im Jahr. Somit bietet eine Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung gute Gehaltsmöglichkeiten.
Die nachfolgenden Gehaltsspannen beruhen auf Erfahrungswerten (Brutto/Jahr). Sie sind je nach Träger, Einrichtungsgröße und Bundesland variabel.
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Steuervorteile
Sind die Kosten der Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung steuerlich absetzbar?
Ja, die Kosten einer Weiterbildung sind im Rahmen der Steuererklärung als Werbungskosten absetzbar. Dazu zählen unter anderem:
Es sind somit hohe Steuerrückerstattungen durch das Finanzamt möglich.