Erfahre alles über die Aufgaben einer Pflegedienstleitung, die Voraussetzungen für eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung, den Ablauf und die Dauer einer Weiterbildung zur Pflegedienstleitung sowie die Kosten, die du für eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung einplanen musst.
Verschaffe dir einen Überblick über das Gehalt einer Pflegedienstleitung und informiere dich über die verschiedenen Fördermöglichkeiten und Zuschüsse, die du für eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung beantragen kannst.
Aufgaben
Welche Aufgaben hat eine Pflegedienstleitung?
Die Pflegedienstleitung kümmert sich insbesondere um die Organisation der Pflege- und Betreuungsprozesse in einer Pflegeeinrichtung. Sie übernimmt die Personalplanung und trägt die Qualitätsverantwortung. Die Pflegedienstleitung nimmt eine zentrale Rolle in der Kommunikation zwischen der unteren und oberen Leitungsebene wahr und bildet dabei die Schnittstelle zwischen den Pflege- und Betreuungsprozessen und der verwaltenden Tätigkeit des Einrichtungsmanagements.
Aus der folgenden Grafik ergeben sich die klassischen Leitungsbereiche und Kommunikationsebenen einer Pflegedienstleitung (PDL):
Zu den Aufgaben einer Pflegedienstleitung gehören insbesondere:
- Sicherstellung und Weiterentwicklung der sozial- und gesundheitsbezogenen Kernleistungsprozesse der Pflegeeinrichtung, z. B. Beschaffungsmanagement
- Personalführung in der Pflegeeinrichtung, z. B. Teamentwicklung
- Personalmanagement und Personalentwicklungsprozesse, z. B. Dienstplangestaltung
- Kontrolle und Durchführung organisationsinterner Veränderungen, z. B. Kostenkontrolle und Beschwerdemanagement
- Qualitätsmanagement und Qualitätsdokumentation
- Ansprechpartner:in für Mitarbeitende, Bewohner, Angehörige, Ärzte, externe Dienstleister, Medizinischer Dienst, Pflege- und Krankenkassen etc.
- Beachtung rechtlicher Vorgaben (u. a. Heimrecht, Arbeitsrecht, Sozialrecht, Gesundheitsschutz)
- Unterstützung der Einrichtungsleitung bei wirtschaftlichen Entscheidungen und der Steuerung der übergeordneten Funktionsbereiche, z. B. Hauswirtschaft
- Mitarbeit im Marketing, bei der Öffentlichkeitsarbeit und in der Netzwerkarbeit
Voraussetzungen
Was sind die Zulassungsvoraussetzungen für eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung?
An einer Weiterbildung zur Pflegedienstleitung kann teilnehmen, wer die Erlaubnis zum Führen einer Berufsbezeichnung nach §§ 1, 58 oder 64 Pflegeberufegesetz besitzt.
Pflegefachberufe:
- Pflegefachfrau und Pflegefachmann
- Altenpfleger:in
- Gesundheits- und Krankenpfleger:in
- Krankenschwester und Krankenpfleger
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:in
- Kinderkrankenschwester und Kinderkrankenpfleger
Mindestens ein Jahr praktische Berufserfahrung im Ausbildungsberuf wird vor Beginn der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung empfohlen.
Wer darf als Pflegedienstleitung tätig sein?
1
Ausbildung
2
Berufserfahrung
3
Weiterbildung
Eine ausgebildete Pflegefachkraft kann sich zur Pflegedienstleitung weiterbilden. Neben einer abgeschlossenen Weiterbildungsmaßnahme zur Pflegedienstleitung ist es erforderlich, dass die Pflegefachkraft mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in ihrem Ausbildungsberuf vorweisen kann. Die abgeschlossene Berufsausbildung, die Weiterbildungsmaßnahme zur Pflegedienstleitung und die Berufserfahrung bilden die drei Bausteine für die fachliche Eignung zur Pflegedienstleitung.
Zudem dürfen keine persönlichen Ausschlussgründe in der Person der Pflegefachkraft vorliegen, wie z. B. schwere Straftaten. Wenn die Pflegefachkraft die fachliche und persönliche Eignung erfüllt, kann sie anerkannt als Pflegedienstleitung arbeiten.
Darf ich ohne PDL Weiterbildung als stellvertretende Pflegedienstleitung arbeiten?
Bei Ausfall der Pflegedienstleitung hat eine Pflegeeinrichtung eine geeignete Vertretung vorzuhalten. Die stellvertretende Pflegedienstleitung kann in kleineren oder ambulanten Pflegeeinheiten grundsätzlich eine ausgebildete Pflegefachkraft übernehmen. Eine Weiterbildungsmaßnahme zur Pflegedienstleitung ist überwiegend nicht zwingend erforderlich, aber zu empfehlen.
Ablauf und Dauer
Wie läuft eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung ab?
Eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung besteht grundsätzlich aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Vermittelt werden Kompetenzen in den Bereichen soziale Führungsverantwortung, Kommunikation, Ökonomie, Organisation, Recht und Pflegewissenschaft.
Die Weiterbildung kann in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend als Fernlehrgang erfolgen. Sie umfasst normalerweise einzelne Prüfungen bzw. Klausuren sowie eine Hausarbeit bzw. Projektarbeit. Sie schließt mit einer mündlichen Abschlussprüfung ab.
So funktioniert die CURASTEP-Lernplattform:
Es gibt keine einheitliche Weiterbildung zur Pflegedienstleitung. Einzelheiten regeln die Bundesländer in ihren Qualitäts- und Personalverordnungen und Weiterbildungsverordnungen. Der Ablauf kann also in jedem Bundesland und bei jedem Weiterbildungsanbieter unterschiedlich ausgestaltet sein. Dies betrifft auch die erforderlichen Weiterbildungsstunden und Inhalte.
Wie lange dauert eine PDL Weiterbildung?
Die Weiterbildungsmaßnahme zur Pflegedienstleitung sollte die Mindeststundenzahl von 460 Stunden nicht unterschreiten (sog. kleiner Schein). Dabei handelt es sich um die gesetzliche Vorgabe aus § 71 Abs. 3 SGB XI.
Wer eine staatlich anerkannte Weiterbildungsbezeichnung führen möchte, sollte seine Weiterbildung an einer staatlich anerkannten Weiterbildungseinrichtung absolvieren. Damit ist dann grundsätzlich auch ein höherer Stundenaufwand verbunden, der je nach Weiterbildungseinrichtung ungefähr zwischen 720 und 1.000 Unterrichtsstunden (á 45 Minuten) liegt (sog. großer Schein).
Eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung dauert in der Regel zwischen neun Monaten und drei Jahren. Weiterbildungen in Vollzeit können häufig schneller absolviert werden als Teilzeitmodelle und berufsbegleitende Fernlehrgänge. Dafür liegt der Vorteil bei berufsbegleitenden Weiterbildungen darin, dass kein Verdienstausfall eintritt.
Dauer einer Weiterbildung zur Pflegedienstleitung bei CURASTEP:
- 12 Monate Lern- und Prüfungsphase (online & ortsunabhängig)
- 3 Monate Projektarbeit (online & ortsunabhängig)
- 1 Abschlusskolloquium (online oder in Hamburg)
Was sind die Qualifikationsziele der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung?
Die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung soll das fachliche Wissen zur Führung und Organisation einer Pflegeeinheit vermitteln. Sie muss dem aktuellen Stand der Pflegewissenschaft entsprechen. Die Pflegedienstleitung soll befähigt werden, ihr erworbenes Wissen situationsgerecht in der Leitungspraxis anzuwenden. Sie soll in der Lage sein, das Lebens- und Arbeitsumfeld der Bewohner:innen und Mitarbeitenden günstig zu gestalten. Mit den Leitungsaufgaben verbundene Herausforderungen muss eine Pflegedienstleitung bewältigen können. Dazu braucht sie ein kritisches Bewusstsein für die Wechselwirkungen zwischen ihrer Leitungstätigkeit und den gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Einflussfaktoren. Diese muss eine Pflegedienstleitung in Abstimmung mit der Einrichtungsleitung berücksichtigen.
Kosten
Was kostet eine PDL Weiterbildung?
Die Kosten einer Weiterbildung zur Pflegedienstleitung hängen von der Art und dem Umfang der Weiterbildungsmaßnahme ab und variieren daher sehr stark. Sie liegen häufig zwischen 2.500 Euro und 9.500 Euro.
Kosten einer Weiterbildung zur Pflegedienstleitung bei CURASTEP:
Abschlusskosten
Gesamtkosten
+ 290 €
2.670 €
Gehalt
Was verdient eine Pflegedienstleitung?
Eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung bietet gute Gehaltsperspektiven. Das Gehalt einer Pflegedienstleitung liegt zwischen 50.000 Euro und 75.000 Euro brutto im Jahr.
Die Angaben zur Gehaltsspanne beruhen auf Erfahrungswerten und sind je nach Einrichtungsgröße, Träger und Bundesland variabel (Brutto/Jahr).
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Steuervorteile
Sind die Kosten der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung steuerlich absetzbar?
Ja, die Kosten einer Weiterbildung sind im Rahmen der Steuererklärung als Werbungskosten absetzbar. Dazu zählen unter anderem:
Es sind somit hohe Steuerrückerstattungen durch das Finanzamt möglich.